Das Jahr 2016 hielt für die globalen Aktienmärkte einige Herausforderungen bereit. Zunächst wehte ihnen gleich zum Jahresauftakt ein von China ausgehender, rauer Wind entgegen. Zwar gelang es den meisten Börsen, sich von diesen Turbulenzen zu erholen, doch nach dem schwächsten Jahresauftakt seit den 30er Jahren folgte im Juni mit dem Brexit-Votum der nächste Schreck, der dann aber nur kurz währte. Die größte Überraschung lieferten die Börsen zu Jahresende, als in Reaktion auf den Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentenwahlen im November wider Erwarten eine Rallye startete, die schlussendlich vielen Aktienindizes zu einem teils sehr guten Jahresergebnis verhalf. Die Aussicht auf die Konjunkturprogramme des neuen US Präsidenten Trump ließ die Aktienkurse steigen, vor allem bei konjunktursensiblen Sektoren.
Für zusätzliche Unterstützung sorgte zum Jahresausklang ein Anstieg der Übernahmen und Fusionen (engl. mergers and aquisitions, kurz M&A). Allein im vierten Quartal summierte sich das Volumen weltweit auf 1,2 Bio. Dollar, womit sich unter Betrachtung des Gesamtjahres das Übernahmekarussell in dieser Periode am schnellsten drehte. Im gesamten Jahr 2016 betrug das globale M&A-Volumen 3,6 Bio. Dollar, was ein Minus von 17% im Vergleich zum Vorjahresrekord von 4,37 Bio. Dollar bedeutet.
Aber auch an den Anleihemärkten verlief das Jahr durchaus volatil. Profitierten Anleihen der Kernländer in den ersten sechs Monaten noch von Turbulenzen in China, politischem Störfeuer (Brexit) und Deflationsdruck, woraufhin deren Renditen auf rekordtiefe Niveaus sanken, wendete sich ab dem Sommer das Blatt. Steigende globale Wachstumserwartungen, sich stabilisierende Ölpreise sowie das von Trump avisierte Konjunkturprogramm führten zu anziehenden Inflationserwartungen, was wiederum deutlich steigende Renditen zur Folge hatte. Die Fed verstärkte diesen Trend, als sie im Dezember - das einzige Mal in 2016 - ihren Leitzins, aber vor allem ihre Zinsprojektionen für 2017 anhob. Der restriktiveren Geldpolitik in den USA steht damit eine weiterhin sehr expansive Gangart im Euroraum gegenüber. Die EZB gab Anfang Dezember die Verlängerung ihres Anleihenkaufprogramms bis mindestens Ende 2017 bekannt. Allerdings will die Notenbank ab April monatlich statt um 80 Mrd. nur noch um 60 Mrd. Euro Anleihen kaufen. Der Leitzins blieb hingegen unverändert auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. In Summe steht für die Rentenmärkte auf Jahressicht ein Plus von 3,13% (Deutschland) bzw. 1,11% (USA) zu Buche.
In guter Verfassung zeigte sich im Vorjahr auch der Dollar, er hat gegen den Euro rund 3% zugelegt. Besonders stark fiel die Rallye im 4. Quartal, und insbesondere nach der Wahl von Donald Trump aus. In die Knie ging hingegen das Pfund, es fiel sowohl gegen den Euro als auch gegen den Dollar um rund 15%. Damit erlebte die britische Währung das schlechteste Jahr seit der Finanzkrise 2008. Auslöser war die Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, die zur Jahresmitte gefallen war. Auch die Rohstoffe konnten sich in Summe von ihrer Schwächephase erholen, wenngleich der starke Dollar für eine gewisse Belastung sorgte. Sowohl Gold als auch vor allem Öl verbuchten deutliche Kursanstiege.